Der Pantomime JOMI steht seit 40 Jahren auf den Bühnen der Welt und fasziniert als Poet der Stille mit Körpersprache und Mimik.
Er ist gehörlos und bezeichnet sich als Augenmensch. „Ich lese von den Lippen der anderen ab“. Sein Vater besteht auf einem ordentlichen Beruf. So wird JOMI Zahntechniker. Insgeheim verfolgt er den Wunsch, Pantomime zu werden. Nach einer Vorstellung des berühmten Pantomimen Marcel Marceau erkämpft sich JOMI durch harte Arbeit ein Studium bei seinem großen Vorbild in Paris.
Wir erleben JOMI bei den Proben, während faszinierender Auftritte und lernen ihn von der privaten Seite kennen. Nach einer Russlandtournee ist JOMI finanziell am Ende, er wird um die Einnahmen betrogen. So muss er seinen Techniker Bruce entlassen. Über Wasser halten ihn Workshops und Lehraufträge an Schulen und Förderschulen für behinderte Kinder. Von Menschen aus seinem Umfeld wie der jungen Regisseurin Jenny bekommt er professionelle Hilfe. Nach dem Desaster der Russlandtournee wagt JOMI mit 65 Jahren einen Neuanfang.
Lang-Synopsis
Nicht nur Michael Jackson, der legendäre „King of Pop“, hat seinen
faszinierenden „Moonwalk“ bei Marcel Marceau, dem berühmten
französischen Pantomimen, ausgefeilt: Auch JOMI, einer der aktuell
international bekanntesten Künstler mit seiner für ihn typischen
Körpersprache, hat sein Handwerk bei ihm gelernt. In zahlreichen Ländern ist
JOMI nach seinem in Paris „mit Auszeichnung“ bestandenen Examen
aufgetreten und leitet inklusive Pantomime-Workshops. Solche Szenen sind in
„JOMI – lautlos, aber nicht sprachlos“, dem neuesten Kinofilm des deutschen
Filmemachers Sebastian Voltmer, ebenso zu sehen wie Ausschnitte aus dem
vielfältigen Bühnen-Repertoire von JOMI, so sein Künstler-Name. Dahinter
verbirgt sich der deutsche Pantomime Josef Michael Kreutzer. Von ernst bis
heiter, von nachdenklich bis fröhlich, von spritzig bis frech spannt sich die
Bandbreite seines Könnens. Kein Zuschauer sieht JOMI auf der Bühne an,
dass er unter einer Behinderung leidet. Seit seinem ersten Lebensjahr ist
Josef Michael Kreutzer gehörlos, verursacht durch eine Hirnhautentzündung.
„JOMI – lautlos, aber nicht sprachlos“ zeigt die faszinierende Kunst von
Mimik und Körpersprache. Pantomime auf höchstem Niveau, aber nie
abgehoben, sondern immer ganz nah an den Menschen. Auch Kinder sind
begeistert, wenn sie JOMI erleben.
Die Doku wurde von Grund auf so angelegt, dass sie für gehörlose und blinde
Menschen leicht verständlich ist, ohne den Erzählfluss zu stören. Die
bekannte Gebärdendolmetscherin Isabelle Ridder verdolmetscht den
lautlichen Anteil des Films für Hörgeschädigte in Deutscher Gebärdensprache.
Und eine Audiodeskription macht die ausschließlich visuelle Kunst der
Pantomime auch Blinden zugänglich. Insofern handelt es sich bei
dieser Dokumentation um einen wichtigen inklusiven Beitrag in der Kino-
Landschaft.